Hessische Hausverwaltungen fühlen sich von der Politik alleingelassen
„Die hessischen Hausverwaltungen und mit ihnen zahlreiche Eigentümerinnen und Eigentümer fühlen sich von der Politik alleingelassen. Die Wohnungseigentümergemeinschaften stehen vor riesigen Herausforderungen. Neben dem kontinuierlichen Instandhaltungsbedarf der Wohnungen und Gebäude türmt ihnen der Bund immer neue Anforderungen auf. Diese reichen von der energetischen Sanierung über den barrierefreien Umbau bis hin zur Elektromobilität und den neuen Aufgaben durch das Gebäudeenergiegesetz. Das alles ist für die Menschen nicht mehr leistbar.“
Den Hausverwaltungen käme in dieser schwierigen Ausgangslage eine entscheidende Rolle zu, so Merkel. „Unsere Mitglieder treiben die Energiewende aktiv voran, indem sie die Wohnungseigentümergemeinschaften bei der Erstellung von Sanierungsfahrplänen unterstützen, die Arbeit der beteiligten Fachfirmen koordinieren und die Eigentümer auf dem kompletten Weg begleiten. Die Verwalter leisten oftmals auch Überzeugungsarbeit, dass diese Investitionen sinnvoll und wichtig sind, um als Gesellschaft die Klimaziele zu erreichen. Sie sind somit wichtige Treiber der Energiewende und benötigen für ihre wertvolle Arbeit mehr politische Rückendeckung.“
Im Detail wünscht sich der VDIVH eine Konkretisierung der Aussagen aus dem Koalitionsvertrag. „Die neue Landesregierung muss die Probleme schnell anpacken und dabei die Belange der Immobilienverwaltungen – auch zum Wohle der Eigentümer – stärker berücksichtigen als bisher. Wir erwarten hier beispielsweise verbesserte Angebote über die WI-Bank zur Vergabe von Darlehen an WEGs. In Fällen, in denen verlängerte Rückzahlungsvereinbarungen nötig sind, sollte das Land die Eigentümer zudem unterstützen und Bürgschaften übernehmen. All dies sind praxisnahe Werkzeuge, die von der hessischen Landesregierung aktiv angestoßen werden müssen.“
Im Fokus der Veranstaltungstage in Bad Vilbel stehen Themen, die Verwalter und Beiräte im Alltag unterstützen. „Die aktuellen Herausforderungen besitzen meist eine juristische und eine praktische Komponente, daher haben wir unsere Vorträge ganz bewusst auf diese beiden Aspekte konzentriert“, so Merkel. „Insbesondere, was die technische Umsetzung angeht, denkt die Politik oftmals nicht nach. Wohin sollen in eng bebauten Gebieten die Wärmepumpen? Wie soll ein Haus von Gasetagenheizung auf Zentralheizung umgebaut werden, Stichwort Leitungen? All diese Fragen treiben die Menschen um, und wir wünschen uns von der Politik klare Antworten.“