Allianz für Wohnen - StM Al-Wazir fragt nach Auswirkungen der Corona-Krise
Werner Merkel erläutert die Konsequenzen für Immobilienverwalter
Bei der heutigen Sitzung (10.06.2020) der Allianz für Wohnen in Hessen hat Werner Merkel, Vorstandsvorsitzender des VDIV Hessen e.V., die Auswirkungen der Corona-Krise auf Immobilienverwaltungen gegenüber Staatsminster Tarek Al-Wazir geschildert.
Die größten Auswirkungen hatte die Pandemie natürlich auf die Durchführung von Eigentümerversammlungen. Aufgrund des Veranstaltungsverbots war dies nicht möglich, was sich bis in den Herbst auswirken wird. Schwierigkeiten bei der Termin- und Raumfindung werden die Verwalter beschäftigen. Klar ist aber auch, dass Versammlungen stattfinden müssen, um die WEG-Jahresabrechnung zu beschließen und notwendige Sanierungs- und Instandhaltungsbeschlüsse zu fassen.
"Unverständlich ist für den VDIVH, warum aktuell verschiedenen Rechtsformen die Möglichkeit eingeräumt wurde, eine Online-Versammlung abzuhalten. Nur die Eigentümergemeinschaften wurden scheinbar vom Gesetzgeber vergessen", äußerst sich Werner Merkel kritisch zum "Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Corona-Pandemie". Er hätte sich zumindest für die Zeit des absoluten lockdowns eine Ausnahme vorstellen können, rechtssicher über Maßnahmen beschließen lassen zu können.
Denn große Auswirkungen hat die Krise vor allem auch auf Sanierungsprojekte. Waren diese noch nicht beschlossen, verzögert sich dieses weiter, evtl. bis in den Herbst. Gerade größere Projekte können möglicherweise dieses Jahr nicht mehr angegangen werden - auch bei Handwerkern und Bauunternehmen werden sich die Aufträge im Herbst ballen. "Sicherlich werden einige Eigentümergemeinschaften ein Jahr bei Ihrem Sanierungsprojekt verlieren", erklärt Merkel und wies noch auf den Ausfall für die Wirtschaft hin.
Abschließend platzierte Werner Merkel noch einmal eine deutliche Forderung an das Hessische Wirtschaftsministerium, dass sich das Land Hessen im Bund im Zuge der WEG-Reform stark macht. "Der Sachkundenachweis für Immobilienverwalter muss in das Gesetz. Wenn so viel gebaut wird wie aktuell im Rhein-Main-Gebiet, müssen diese Gebäude auch fach- und sachgerecht verwaltet werden!"
Bei der Gelegenheit verwies Werner Merkel auf die anstehende und befristete Änderung bei der Umsatzsteuer, die die Verwalter zusätzlich belasten. Hierzu forderte er eindringlich, Einfluss zu nehmen auf die Ausführungsbestimmungen, die vernünftige Abgrenzungen ohne hohen Aufwand ermöglichen, wie dies die Verwalter allerdings befürchten, da sie innerhalb von 6 Monaten gleich zweimal vor der Aufgabe stehen.