Mainova ist gut für die Zukunft aufgestellt
Anlässlich der Hauptversammlung der Mainova AG am Donnerstag (20.06.) im Frankfurter Palmengarten stellte Dr. Michael Maxelon – nach rund zwölf Wochen im Amt des Vorstandsvorsitzenden – den Anteilseignern die Geschäftszahlen des vergangenen Jahres vor und gab einen Ausblick auf die Zukunft des Unternehmens, das er seit dem 1. April 2024 leitet. „Mainova hat im Geschäftsjahr 2023 in einem anspruchsvollen Umfeld ein hervorragendes bereinigtes Konzernergebnis erzielt. Mit 148,2 Millionen Euro lag es deutlich über unserem Vorjahresergebnis“, resümierte er. „Auch wenn die Folgen der Energiekrise weiterhin spürbar waren und das Ergebnis belasteten, hat Mainova sich ergebende Marktchancen erfolgreich genutzt.“ Gleichzeitig betonte Maxelon die Leistungsfähigkeit des regionalen Energieversorgers als wichtige Voraussetzung zur Umsetzung der mit der Energiewende verbundenen Projekte. Um diese voranzutreiben, hat der regionale Energieversorger im vergangenen Jahr 114 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg auf insgesamt 3.217. „In den vergangenen rund drei Monaten durfte ich die Menschen, die bei Mainova die Energiezukunft jeden Tag umsetzen, bereits besser kennenlernen. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam Schrittmacher für das weitere Wachstum und die Prosperität Frankfurts und der Rhein-Main-Region sein werden“, sagte er.
Mainova sei gut aufstellt, um auch in den kommenden Jahren eine sichere, nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten und als Hessens größter Energieversorger die Energie- und Wärmewende in der Region weiter kraftvoll voranzutreiben.
Darauf zahle unter anderem der stetige Ausbau des Fernwärmeverbunds der Mainova sowie die Dekarbonisierung der Fernwärme als Grundvoraussetzung für das Gelingen der Wärmewende in Frankfurt ein. Bereits heute erstreckt sich das stadtweite Fernwärmenetz auf über 300 Kilometer. Hinzu komme der immense Stromnetzausbau in Frankfurt. Gemeinsam mit den vorgelagerten Netzbetreibern Avacon und TenneT baut Mainova die Kapazität für das bereits sehr leistungsfähige Frankfurter Stromnetz in den nächsten Jahren um nochmals 50 Prozent aus. Wesentlich für Frankfurt ist dabei die Verstärkung und der Ausbau des Verteilnetzes innerhalb der Stadt.
Darüber hinaus investiere Mainova mit dem Heizkraftwerk West in Frankfurt und dem Gemeinschaftskraftwerk zusammen mit den Stadtwerken Hanau in zwei neue, wasserstofffähige Kraftwerke für eine klimaschonende und zuverlässige Wärmeversorgung in Frankfurt und der Rhein-Main-Region.
Zugleich baut Mainova die erneuerbaren Energien kontinuierlich weiter aus. 2023 ging mit dem Photovoltaik-Park Boitzenburger Land nach nur elf Monaten Bauzeit einer der größten deutschen PV-Parks in Betrieb, an dem Mainova zu 50 Prozent beteiligt ist. Zudem hat Mainova im vergangenen Jahr den Projektentwickler und Photovoltaik-Generalunternehmer Solea übernommen, vor allem auch für die Realisierung von großen Solar-Anlagen.
Auch treibt Mainova den Ausbau der Elektromobilität weiter voran. „Bis 2027 wollen wir rund 3.000 Ladepunkte bauen und so die klimafreundliche Mobilität in der Region unterstützen“, erklärte Maxelon.
Mainova plant in den kommenden fünf Jahren Investitionen von 2,6 Milliarden Euro für den Ausbau der Strom- und Wärmenetze, die Dekarbonisierung der Erzeugungsanlagen sowie den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Maxelon betonte: „Bis spätestens 2040 wollen wir klimaneutral sein. Durch unser Engagement in Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten wir dabei einen wichtigen Beitrag für die Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Frankfurt. Und wir unterstützen unsere Kundinnen und Kunden aktiv und mit zeitgemäßen Lösungen bei der Dekarbonisierung.“ So baut Mainova gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft Mieterstrom und sogenannte PPA-Onsite-Lösungen weiter aus. Dabei beziehen Kunden den Sonnenstrom direkt vom eigenen Dach. Für Eigentümerinnen und Eigentümer hat das Unternehmen seit diesem Jahr zudem Wärmepumpen als einfache Komplettlösung im Programm. Darüber hinaus bietet das Unternehmen passgenaue Nahwärme- und Contracting-Lösungen, teilweise inklusive der klimafreundlichen Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren.
In den hochrentablen Rechenzentrumsmarkt sei man selbst erfolgreich eingestiegen und baue die Aktivitäten an Europas größtem Internetknotenpunkt weiter aus. „Unser erstes Rechenzentrum in Frankfurt steht kurz vor der Fertigstellung und ist bereits vollständig vermietet“, verdeutlichte Maxelon den Erfolg des Neueinsteigers Mainova Webhouse.
Um die Standortpotenziale beschleunigt entwickeln zu können, habe man für die Mainova Webhouse einen leistungsstarken Partner gesucht – und mit BlackRock gefunden. Mit dem in den meisten DAX-Unternehmen investierten Vermögensverwalter werde man auch die künftigen Rechenzentren nach anspruchsvollsten, nachhaltigen Standards errichten, etwa mit Eigenstromerzeugung aus Photovoltaikanlagen, Fassadenbegrünung, AdBlue-Abgasreinigung der Notstromaggregate oder der Abwärmenutzung für die umliegenden Quartiere und Gebäude. Die Rechenzentren werden zudem zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt.
Bereits im vergangenen Jahr wurde auf der Hauptversammlung mit dem Beschluss für eine Kapitalerhöhung die Voraussetzung dafür geschaffen, dass Mainova ihr ambitioniertes Investitionsprogramm in den kommenden Jahren mit einer soliden Eigenkapitalbasis stemmen kann. „Gleichwohl wissen wir um die darüber hinaus notwendigen, immensen Mittel, welche für eine vollständige Dekarbonisierung der Wärmeversorgung notwendig sein werden,“ sagte Maxelon und führte aus: „Für die Finanzierung dieser Transformation werden die bisherigen Finanzierungsinstrumente mit hoher Wahrscheinlichkeit an ihre Grenzen stoßen. Zumal deutschlandweit Kommunen und Energieversorger in einem engen zeitlichen Korridor diese erheblichen Finanzierungsbedarfe ebenfalls anmelden.”
Um die Energieversorgung erfolgreich umzubauen, seien darüber hinaus unter anderem einfachere und auch schnellere Genehmigungsprozesse sowie die Verfügbarkeit von Fachkräften, Lieferanten und Material nötig. Auch werde die Wärmewende ohne klimaneutrale Gase wie Wasserstoff nicht gelingen. Mainova leistet auch hierzu einen wichtigen Beitrag, indem sie mit weiteren Partnern ein Wasserstoff-Kernnetz für die Region plant. Hierfür bedarf es jedoch bundespolitischer Entscheidungen und Umsetzungsakte. „Die Energiewende setzt Entschlossenheit, Technologieoffenheit und nicht zuletzt hinsichtlich Genehmigungen die oft zitierte neue ‚Deutschlandgeschwindigkeit‘ voraus“, betonte Maxelon.
Neben der administrativen und technischen Umsetzung sei es eine ebenso wichtige Aufgabe, die Akzeptanz für die Energiewende bei den Menschen zu finden und sie auf diesem herausfordernden Weg mitzunehmen, führte er aus. Dies ginge nur, wenn die Gründe und der Nutzen der Transformation transparent und nachvollziehbar kommuniziert würden.
„Die Energiewende und der Weg zur Klimaneutralität ist ein Marathon für unser Gemeinwesen insgesamt mit einer weiterhin nicht gänzlich klaren Wegstrecke“, resümierte Maxelon.